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Hyper Physical Retail: Warum echte Sinneserlebnisse den Einzelhandel stärken
11.07.2025
Wie wird der Laden zum Gegenpol der digitalen Reizflut? Trendpsychologe Herman Konings erklärt im Interview, warum besonders die Generation Z wieder analoge Einkaufserlebnisse sucht – und wie Händler*innen mit Hyper Physical Retail darauf reagieren können: weniger Technik, mehr Sinneserlebnis und echter Relevanz.
„Ditch the screens – wir müssen nicht zurück zu den Basics, sondern vorwärts.“
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Wichtige Insights
Generation Z sucht Offline-Räume
Anders als erwartet ist die jüngste Konsument*innengruppe technikskeptischer als die Millennials. Sie fühlt sich durch permanente Bildschirmnutzung überfordert und sucht gezielt nach physischen, sozialen Einkaufserlebnissen – ein klarer Impuls für den stationären Handel.
Technologie muss dienen – nicht dominieren
Konings plädiert nicht gegen Technologie, sondern für ihren sinnvollen Einsatz: KI, Zahlungssysteme und Datenanalyse sollen das Einkaufserlebnis erleichtern – aber unsichtbar bleiben. Zu viele sichtbare Screens stören mehr, als sie nützen.
Human Trends schlagen Consumer Trends
Für Konings reicht es nicht aus, nur auf klassische Konsumtrends zu reagieren. Entscheidend sind die „Human Trends“ – tiefere Bedürfnisse nach Verbindung, Sinn, Sicherheit und Überraschung. Wer diese erkennt, gestaltet Läden mit langfristiger Relevanz.
Drei praxisorientierte Tipps für Einzelhändler*innen
Weniger Technik, mehr Sinneserlebnis Aktivieren Sie alle fünf Sinne – durch natürliche Materialien, Duftwelten, Akustik und Haptik. Verzichten Sie bewusst auf sichtbare Screens – und schaffen Sie ein Einkaufserlebnis, das berührt statt überfordert.
Community statt Kundschaft Machen Sie den Laden zum Treffpunkt: Workshops, Repair-Ecken oder einfach Raum zum Verweilen binden besonders junge Shopper – und das ganz ohne teure High-Tech-Shows.
Erlebnisse, die bleiben Nutzen Sie gezielt Elemente, die Staunen („Awe“) auslösen – wie Natur, Humor, visuelle Kunst oder kollektive Erlebnisse. Schon einfache Mittel wie Pflanzen, lokale Designobjekte oder spontane Mikro-Events schaffen emotionale Tiefe.
Neun Impulse für mehr Erlebnis am Point of Sale
Diese neun Faktoren lösen laut Herman Konings gezielt Staunen im Store aus („wonders of awe“) – und lassen sich mit einfachen Mitteln direkt in die Ladenfläche integrieren.
Faktor
Praxis-Impuls für den PoS
Natur
Begrünte „Living Walls“, natürliche Materialien
Humor
Augenzwinkernde Details – etwa sprechende Regaletiketten
Große Ideen
Purpose klar sichtbar inszenieren
Spiritualität
Ruhezonen mit Duft- und Klangwelten
Gutes Tun
Repair-Stations oder Spendenaktionen im Store
Kollektive Begeisterung
Live-Events, Launch-Partys, Public Viewings
Visuelle Kunst & Design
Kooperationen mit lokalen Kreativen
Epiphanien (Serendipität)
Überraschungs-Sortimente, Mystery-Boxen
Musik & Klang
Kuratierte Playlists je Tageszeit & Zone
Mehr Know-how für den Konsumgüterhandel? Erfahren Sie auf unseren Themenseiten Retail Trends und Konsumgütermarketing, wie Sie Kundenerwartungen in echte Einkaufserlebnisse übersetzen – und welche Entwicklungen den Handel von morgen prägen.
Herman Konings
Trend- und Zukunftsforscher
Herman Konings, belgischer Trend- und Zukunftsforscher, ist Gründer von Pocket Marketing/nXt und promovierter Konsumpsychologe. Er berät seit mehr als 25 Jahren Marken und Händler*innen in ganz Europa zu sozio-kulturellem Wandel und Handelsinnovationen. Sein Leitsatz: „Technologie soll dienen, nicht dominieren.“