Derzeit leben wir in einer linearen Wirtschaft, in der Ressourcen verbraucht und am Ende viel Müll produziert wird. Es ist jedoch möglich, auf eine zirkuläre Wirtschaft umzusteigen, in der Hersteller Verantwortung für ihre Produkte übernehmen und deren Rückführung zur Wiederverwertung attraktiv gestalten. Obwohl das Recycling ein erster Schritt ist, ist sein Beitrag noch bescheiden. Der nächste Schritt sollte darin bestehen, den Einsatz von Plastik bei schnelllebigen Produkten wie Verpackungen zu verbieten oder zumindest auf sogenannte Mono-Materialien umzusteigen. Mono-Material bedeutet, dass nur ein einziges Material verwendet wird, anstatt einer Kombination aus Plastik, Metall und Papier, was das Recycling sehr viel einfacher macht. Designer haben zwar Einfluss auf die Nachhaltigkeit von Produkten, aber solange der Einsatz von billigem Plastik für große Konzerne profitabel bleibt, wird sich nicht viel ändern. Hier kommt die Legislative ins Spiel. Laut Herrn Dr. Peters müssen zwar alle Teile der Gesellschaft auf nachhaltigen Konsum umsteigen, aber der Impuls für einen Wechsel wird vom Gesetzgeber kommen müssen.
Insights
- Kreislaufwirtschaft ist möglich und wünschenswert.
- Vermeiden Sie Verwendung von Plastik oder von Mono-Materialien zur Verbesserung des Recyclings.
- Legislative wird eine wichtige Rolle spielen, um einen Wechsel zu nachhaltiger Wirtschaft zu fördern.
Experteninformationen:
Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters ist Geschäftsführer der Zukunftsagentur HAUTE INNOVATION und zählt zu den renommiertertesten Material- und Technologieexperten. Er hat in verschiedenen Bereichen wie der Automobil- und Werkstoffindustrie gearbeitet und ist als Wissenschaftler, Innovationsberater und Designer tätig. Dr. Peters ist Autor zahlreicher Fachbücher, darunter auch einige die den Status von Standardwerken für die universitäre Ausbildung genießen, sowie ein gefragter Redner zu Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, smarte Materialien und Additive Produktion. Er hat Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktionstechnologie an der RWTH Aachen studiert, Produktdesign an der ABK Maastricht und promovierte an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2014 ist er Mitglied des Beirats der Förderinitiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und ist Mitglied der Jury des Red Dot Award.