Der Einstieg
Eine gewisse Präsenz auf Social Media hat sich mittlerweile als wichtiger denn je entpuppt: Ein Einzelhandelsunternehmen, das in den sozialen Medien vertreten war, hatte während des Lockdowns den entscheidenden Vorteil, den so wichtigen Kundenkontakt aufrecht erhalten zu können.
Anders als bei den Big Playern, die größtenteils erkannt haben, dass Social Media ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskommunikation ist, scheint es bei den KMUs hingegen nach wie vor eine höhere Hemmschwelle zu geben, sich auf Instagram, Facebook und Co. zu präsentieren.
Dabei gibt es keinen Grund, den Einstieg zu fürchten: Wie bei vielem lohnt es sich auch bei Social Media, einfach und im Kleinen anzufangen. Und dennoch, so Digital Content Creative Daniel Zoll im Conzoom-Solutions-Podcast, muss am Anfang die bewusste Entscheidung stehen, welches bestimmte Unternehmensziel durch die neue Social-Media-Präsenz verfolgt werden soll. Möchten Sie eine junge Zielgruppe erreichen? Dann lohnt es sich kaum, in Facebook-Content zu investieren – bei TikTok sind die Ressourcen besser angelegt. Verfügen Sie über ein großes Kontingent hochqualitativer Produkfotos? Dann sollte Ihnen das Bespielen eines Instagram-Accounts leichtfallen – Twitter wäre hier eher ungeeignet. Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Frage, welcher Content sich für welche Plattform besonders eignet, finden Sie hier.
Bedenken Sie: Fotos, Videos, Blogartikel – man muss nicht alles können. Darauf achten, dass der veröffentliche Content gut ist, sollte man hingegen schon.
Was ist guter Content?
Doch was macht guten Content überhaupt aus? Laut Social-Media-Experte Frederik Gottschling vom Handelsverband Hessen gibt es genau drei Anforderungen, von denen zumindest eine durch einen guten Social-Media-Post erfüllt werden sollte: Er muss ein bestimmtes Problem lösen, etwas Neues erzählen oder schlicht und einfach unterhaltsam sein. Wenn ein Post nichts davon ist, sollten Sie ihn überdenken.
Darüber hinaus, so Gottschling in seinem Vortrag, sollte „The Bigger Picture“, also das Gesamtnarrativ, genauso wenig aus dem Auge verloren werden wie die Eigenschaften und Vorlieben der entsprechenden Zielgruppe. Abschließend sei es von großer Bedeutung, in regelmäßigen Schulterblicken zu überprüfen, welcher Content gut ankommt – und bei welchem die Interaktion ausbleibt.
Influencer Marketing
Wer mit seinem Unternehmen bereits in den sozialen Medien präsent ist, bei dem es aber noch an Followern mangelt, für den kann beispielsweise eine Influencer-Kooperation eine lohnende Investition darstellen, um die Markenbekanntheit zu steigern. Nicht nur verfügen Influencer über hohe Followerzahlen – sie sind auch echte Profis, was die Vermarktung auf Social Media angeht.
Jedoch gilt für Daniel Zoll beim Thema Influencer-Marketing das Credo „Denke breit“: In seiner Lecture erinnert er daran, dass es nicht immer das auf Instagram in die Kamera gehaltene Produkt sein muss. Kooperationen mit Influencern können vielerlei Formen annehmen. Ob man sie als externe Content Creator verpflichtet oder sie zwecks Verjüngung des Brand-Image zum Markenbotschafter ernennt: Oftmals ist es sogar der Austausch mit ihnen selbst, aus dem sich wichtige Learnings für die eigene Social-Media-Praxis ziehen lassen.
Und für wen Influencer-Marketing völliges Neuland ist, dem sei empfohlen, es einfach mit einem entbehrlichen Geldbetrag auszuprobieren. Suchen Sie über ein Tool wie infludata einen Partner mit den geeigneten Metriken in der passenden Nische – gerne auch jemanden mit Ecken und Kanten – um Ihr Produkt authentisch und nahbar in Szene zu setzen. Wichtig nur: Setzen Sie ein messbares Ziel, um später überprüfen zu können, ob sich die Investition auch gelohnt hat.
Werbung auf Social Media
Die Frage nach dem Ziel sollte auch jeder Werbung auf Social Media vorhergehen. Social-Media-Werbung, also Paid Content, gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Inhalte zu budgetieren und zielgerichtet an bestimmte Gruppen auszuspielen. Organisch geschalteten Content bekommen dagegen zum allergrößten Teil nur diejenigen User zu Gesicht, die Ihr Unternehmensprofil ohnehin abonniert haben.
Da sich Social-Media-Plattformen, auch was Werbemittel angeht, stetig weiterentwickeln, sie neue Features ausrollen oder auch alte auslaufen lassen, lohnt es sich, up to date zu bleiben. Wenn Sie Ihre Profile regelmäßig pflegen, werden Sie über Neuerungen allerdings ohnehin auf dem Laufenden bleiben.
Wer in Social-Media-Werbung investieren möchte, dem sei unser Ratgeber ans Herz gelegt. Darin informieren wir über Ziele und Chancen, die wichtigsten Plattformen und führen Sie von A bis Z durch die Erstellung einer Anzeige.
Verkaufen über Social Media
Ob Werbung, Influencer-Marketing, oder Community-Management – letzten Endes sind es alles Werkzeuge, um Ihren Abverkauf zu steigern. Praktisch, dass einige Social-Media-Plattformen bereits integrierte Shops anbieten: Social Commerce lautet das Zauberwort und bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in den Online-Handel. So lässt sich beispielsweise ein Instagram-Shop kostenlos und unkompliziert selbst einrichten.
Auch auf Pinterest und Facebook lässt ich Abverkauf mit Community-Management gewinnbringend kombinieren. Dass immer mehr Plattformen ihr Angebot um Social-Commerce-Funktionen erweitern, kommt nicht von ungefähr: Die verkürzte Customer Journey macht das Shopping-Erlebnis unmittelbarer – Bestellungen gehen einfacher von der Hand und sind schneller getätigt. Und die Entwicklung geht immer weiter: Im asiatischen Markt sind live gestreamte Verkaufsveranstaltungen auf dem Vormarsch, während in den USA Amazon mit Content Creatoren zusammenarbeitet um die Sphären von Social Media und E-Commerce weiter zu verschmelzen.
Welche Stolperfallen für Händler es im Zukunftskonzept Social Commerce dennoch gibt und wie sich diese umgehen lassen, darüber spricht Management-Beraterin Kaja Heinemann in ihrem Vortrag.
Fazit
Soziale Medien stellen einen Raum dar, in dem sich Ihre Kunden eine beträchtliche Zeit des Tages aufhalten. Doch das Befüllen und die Pflege eines Profils nehmen Zeit in Anspruch, die Sie wahrscheinlich nur schmerzlich entbehren können.
Und dennoch ist es ein Aufwand, der sich lohnt. Denn Social Media ist für den Einzelhandel heute im Grunde unverzichtbar – kein anderes Marketing-Tool stellt Ihnen vergleichbare Daten zur Verfügung, um Ihre Inhalte rund um die Uhr zielgerichtet ausspielen zu können oder gibt Ihnen die Möglichkeit, Teil des Alltags Ihrer Kunden zu werden.
Falls Sie noch ganz am Anfang stehen, sich eine Social-Media-Präsenz aufzubauen, sollten Sie sich nicht von der Unübersichtlichkeit des Angebots abschrecken lassen. Fangen Sie gerne im Kleinen an, setzen Sie sich ein realistisches, überprüfbares Unternehmensziel und schauen Sie, welche Plattform sich am besten eignet, um Ihre Produkte oder Leistungen vorzustellen.
Sind Sie bereits in den relevanten Kanälen vertreten? Dann seien Sie präsent und interagieren Sie mit Ihren Followern. Community Management zahlt sich aus! Achten Sie auf die Qualität Ihres Contents und ziehen Sie Social-Ads und Influencer-Kooperationen in Betracht.
Wo auch immer Sie stehen, mit Conzoom Solutions sind Sie an der richtigen Adresse für Experteninterviews, Ratgeber und Updates zum Thema Social Media für den Einzelhandel.
Autorenbiografie
svaerm ist eine Online Marketing Agentur mit Kernkompetenzen in Web, SEO, Social Media und multimedialer Content-Erstellung für B2B und B2C. Als strategischer, redaktioneller und kreativer Partner aus Frankfurt am Main verhilft svaerm Unternehmen zu erfolgreichem geschäftlichen Wachstum.